Joghurt selbst gemacht


 

 

Gleich zu Anfang eines vorweg... es gibt ja unzählige Tipps, wie man Joghurt ohne Bereiter machen kann. Aber...was Milchprodukte angeht, bin ich lieber auf der sicheren Seite. Mir fehlt einfach die Erfahrung und ich möchte nicht so gerne erleben, dass ich Material und Zeit investiere und es dann ein Misserfolg wird. 

 

Deswegen verwende ich gerne solche Hilfsmittel wie Backofen.

 

Klar...jetzt könnte das Argument kommen "Das ist aber doch energieaufwändig."

Das wird sich im Laufe der Zeit zeigen, ob ich da wirklich einen höheren Mehraufwand an Energiekosten habe und ich lasse diesen Einwand auch nicht so ohne weiteres stehen.

Denn dann dürfte ich kein Brot backen, kein Essen kochen und auch nicht Wäsche waschen. Für alle diese Dinge muss ich nun mal Energie verbrauchen.

 

 

 

Nachdem die allererste Ration Joghurt daneben gegangen ist, hatte ich die zweite Ration Joghurt dann so gemacht, wie Maria Widerstand es beschrieben hatte. Das hat toll geklappt.

 

Lediglich mein Topfaufbau (weil meine Kochstelle immer starke Temperaturschwankungen hat) ist etwas anders und ich mache mir stichfesten Joghurt im Backofen. Die Menge ist dann größer - eine Wochenration, die so nicht in einen Joghurtbereiter passen würde.

 

Was genau nehme ich jetzt und welche Gerätschaften benötige ich?

 

  • Frischmilch
  • Joghurt mit der gleichen Fettstufe wie die Milch (gerne selbst gemacht)
  • Milchpulver
  • Marmelade oder Fruchtmus (optional) - vielleicht schmeckt auch Ahornsirup oder frisches Obst gut darin
  • 2 Töpfe für das Wasserbad
  • Bratenthermometer
  • Schneebesen
  • Backofen 
  • Gläser

 

 

Sieht erst einmal sehr viel aus, ist es aber nicht.

 

Wie genau mache ich es nun?

 

Aus den beiden Töpfen bastel ich mir eine Wasserbadkomponente. Da kann ich dann auch gut das Thermometer platzieren, um die Temperatur zu kontrollieren.

 

 

Das Wasser kocht auf, die Hitze wird etwas reduziert und während der gesamten Zeit (ca 5 - 6 Minuten) bleibt sie dann stabil bei 90 /92° C.

 

Das heiße Wasser nutze ich anschließend, um den oberen Topf zu spülen.

 

 

Während dieser Zeit rühre ich die Milch auch immer mal wieder um, damit sie sich nicht unten am Topfboden festsetzt.

 

Das manuelle Bratenthermometer ist toll...keine Batterien, kein Plastik und ähnliches.

 

Aber weiter...die Milch muss ja auch wieder runter gekühlt werden. Ich mache es im kalten Wasserbad, bis die richtige Temperatur erreicht ist....ca. 42 /43° C.

 

 

Jetzt nehme ich noch  5 El frischen Joghurt und 1 - 2  El Milchpulver auf 1 Liter Milch und verrühre das Ganze. Dann wird alles in Gläser abgefüllt und kommt bei mir in den Backofen.

 

(1,5 EL auf 1 Liter Milch passt bei mir am besten - da ist das Ergebnis dann vergleichbar mit dem gekauften Joghurt) 

 

Menge ist von 2 Liter Milch - meine Wochenration
Menge ist von 2 Liter Milch - meine Wochenration

 

Es war ein wenig Testerei, bis ich die richtige Einstellung für die Ofentemperatur herausge-funden hatte. Schließlich darf es ja auch hier nicht zu heiß werden.

 

 

Dann noch einmal mit dem Thermometer überprüfen...

 

Temperatur passt
Temperatur passt

 

...passt. Jetzt die ganzen Joghurtgläser in den Ofen gestellt. Natürlich darf der Joghurt jetzt nicht mehr bewegt werden (ich möchte ja stichfesten und nicht Trinkjoghurt herstellen). Klappe zu und so bleibt das Ganze für 4 - 6 Stunden. 

 

Dann noch etwas im Ofen abkühlen lassen (schließlich soll man ja nichts Warmes in den Kühlschrank stellen wegen zu viel Energieaufwand) und zum nachreifen kommt dann der Joghurt in den Kühlschrank.

 

Ja...und das ist mein Ergebnis...

 

 

Der Joghurt ist geschmacklich eher mild, wenn er noch ganz frisch ist. Mal schauen, ob sich in den nächsten Tagen da noch etwas Säure entwickelt.

 

Mir schmeckt er jedenfalls sehr gut...sogar besser wie der gekaufte Joghurt.

 

Was sollte ich beachten, wenn ich Joghurt selber machen möchte? 

 

  • es muss sauber sein (Arbeitsfläche und die Gerätschaften)
  • die Temperaturangaben müssen eingehalten werden (sonst wird das nix)
  • der Joghurt ist entweder selbst gemacht (da muss ich mal ausprobieren, wie oft ich den verwenden kann) oder wenn er gekauft ist, sollte er mindestens noch zwei Wochen haltbar sein (MHD beachten)

 

Wenn alles beachtet wurde, bekommt auch ein Anfänger das hin.

 

Da ja meine Milchprodukte kein aufgedrucktes MHD haben, sind hier meine Sinne gefordert... also sehen, riechen und schmecken.

 

 

Ach ja...wenn ich den Joghurt für zu Hause mache, leisten die Weckgläser gute Dienste. Die Deckel liegen hier gut auf. Ich sichere die auch nicht extra mit Klammern oder ähnliches.

 

Zum mitnehmen habe ich die kleinen Gläser aus leeren Honiggläsern umfunktioniert. Da ist dann im Moment der Deckel noch aus Plastik.

Aber diese Deckel kommen nicht mit in den Ofen und ich mache die Gläser auch nicht übervoll. Dann kommen die Plastikdeckel auch nicht mit dem Joghurt in Berührung.

Ich spüle die Deckel auch von Hand, damit sie länger gut bleiben.

Im Laufe der Zeit werde ich diese Gläser bestimmt noch gegen andere Gläser ohne Pla-stikdeckel austauschen. So kann mein Mann sie jetzt aber mitnehmen zur Arbeit. 

 

Noch eine kurze Anmerkung von mir...

 

Die Menge des Milchpulvers solltet ihr austesten. Am Anfang hatte ich 3 EL auf 1 Liter Milch. Damit wurde der Joghurt (und auch die Dickmilch) aber mit der Zeit einfach zu fest.

 

Ich habe dann im Laufe der Zeit mal 1 EL je Liter Milch versucht. Aber das war keine gute Entscheidung, da das Endergebnis bei mir einfach zu flüssig war.

 

Jetzt bin ich bei 1,5 EL Milchpulver je Liter Milch und das passt. Die EL sind nicht übervoll gehäuft.