Ricotta

oder die Entdeckung der Langsamkeit


 

Frischkäse habe ich ja schon einmal zubereitet aus Milch und Zitronensaft.

 

Allerdings wollte ich ja die Molke verarbeiten und deshalb habe ich diesmal Ricotta daraus gemacht. Ricotta ist ja auch ein Frischkäse.

 

Im  Internet kursieren ja unzählige Rezepte, wie man dies machen kann und ich habe ganz viele gesehen, die aus Milch, Buttermilch, Salz und Sahne hergestellt werden. Das will ich alles nicht und so habe ich bei mir im Kochbuch gestöbert. 

 

Gut...Kochbuch nicht unbedingt. Es war ein Buch über Joghurt und Käse selber machen. 

 

Ja...und darin ist ein Rezept, was ich ausprobiert habe.

 

Alles, was ich für diesen Ricotta benötige, ist die Molke von der Quarkherstellung, Frisch-milch und gaaanz viel Zeit. Deshalb ist dieser Ricotta auch nichts für eilige Leute.

 

Laut Rezept sollte ich die Molke über Nacht in den Kühlschrank stellen, da sich ganz frische Molke nicht dafür eignet. Also habe ich die gleich gestern in den Kühlschrank gestellt und dann heute verarbeitet.

 

 

Ich hatte hier auch genau die Menge an Molke, die im Rezept angegeben war - 1 Liter.

 

 

Dann sollte ich (lt. Rezept) bis zu 1,5 Liter Frischmilch in kleinen Portionen zugeben. Da die ganze Flüssigkeit immer unter ständigem Rühren köchelt, wird es am Ende (nach so ca. 2,5 Std.) bei mir in etwa 1,5 Liter Flüssigkeit sein.

 

ca. 1,5 Liter
ca. 1,5 Liter

 

Die Molke (zusammen mit der Milch) köchelte also so vor sich hin...

 

 

...ich habe fleißig langsam mit Holzlöffel gerührt und merkte dann, wie sich meine Wirbelsäulenarthrose und meine Knie meldeten. AUTSCH...

 

sie köchelt
sie köchelt

 

Als ich dann (endlich) die Milch verarbeitet hatte, konnte ich auch die Kochstelle ausma-chen. Der Topf blieb auf der Platte und die Nachhitze machte dann das, was sonst der Zitronensaft macht - die Masse wurde dicker und flockte aus.

 

 

Tja...und so sah das ganze dann aus nach 5 Minuten...

 

 

...nach 10 Minuten...

 

 

...und nach ca. 20 Minuten.

 

 

Als ich mir das so anschaute, dachte ich noch, dass es so dickliche Klümpchen sind, wie wenn ich den Frischkäse mit Zitronensaft mache.

 

Aber weit gefehlt...die ganze Masse war feiner und ich hatte die Befürchtung, dass es durch das Baumwolltuch durchrauscht.

 

Dem war aber nicht so...

 

 

Jetzt soll das ganze noch für ca. 1 Stunde abtropfen und dann ist mein Ricotta fertig.

 

Ich habe es allerdings nur 20 Minuten abtropfen lassen und da fand ich es schon sehr sehr trocken.

 

 

Also das ganze in eine Schüssel umgefüllt und noch etwas von der abgetropften Flüssigkeit untergerührt.

 

 

Er ist ein wenig körnig, aber geschmacklich sehr mild. Nicht so wie der Frischkäse mit dem Zitronensaft, der ja doch schon etwas nach Zitronensaft geschmeckt hat.

 

Allerdings bleibt auch jetzt wieder viel (grünliche) Molke übrig...

 

 

...und diese habe ich dann doch entsorgt, weil ich nicht weiß, ob ich hieraus noch etwas zaubern könnte. Tja...und Schweine, an die ich dies verfüttern könnte, habe ich nicht.

 

Mein Fazit 

Ricotta machen lohnt sich nur bedingt, da es immer sehr zeitaufwändig ist. Also nichts für Leute, die keine Zeit haben.

 

Und wer an Wirbelsäulenarthrose leidet (so wie ich), wird dann noch mit Schmerzen belohnt. 

 

Aber es war eine nette Erfahrung für mich...

 

Nachtrag 23.03.2016 

Von Maria Widerstand bekam ich letztens den Tipp, dass sich mit Molke sehr gut Brot backen lässt. Dazu einfach das Wasser gegen die Molke austauschen.

 

Danke für diesen tollen Tipp.