Taschentücher

selbst gemacht oder Erkältungszeit und wunde Nasen


 

Erkältungen sind ja etwas, was genau so regelmäßig wiederkommt wie Ostern und Weih-nachten. Und sie sind auch etwas, was nicht unbedingt angenehm ist...laufende Nasen  und Niesanfälle gehören auch oftmals dann noch dazu.

 

Ja...und was benötigt man dann? Taschentücher.

 

Aus Bequemlichkeit wird dann schon mal schnell zum Papiertuch aus dem Handel (s.o.) gegriffen - in Plastik verpackte 10er-Packs, im Pappkarton, von der Küchenrolle oder auch schon mal Klopapier.

 

Eine leidige Begleiterscheinung dieser Papiertücher ist dann schlussendlich wunde und gereizte Haut direkt unter und auch an der Nase. Sieht nicht schön aus und ist dazu auch noch schmerzhaft. Mal abgesehen davon wird auch jedes Mal (vermeidbarer) Müll produ-ziert bei der Benutzung.

 

Momentan kämpfe ich auch wieder einmal mit einer Erkältung. 

Bei mir ist es so, dass ich dann (nach dem Nase putzen mit Papier) nicht nur eine wunde Nase habe, sondern in letzter Zeit auch öfter mal Nasenbluten bekomme. 

 

Mein Mann und auch seine Kollegen bekommen jedes Jahr zum 1. Mai von seinem Arbeit-geber einen kleinen Obolus und ein Stofftaschentuch als kleine Aufmerksamkeit geschenkt und so kommt es, dass er mittlerweile eine ganze Schublade voll von den Dingern hat. Und von diesen Herrentaschentüchern leihe ich mir dann schon mal eins aus. Eben, weil es viel weicher ist für meine Nase. Und nach Gebrauch wandert es dann in die Wäsche. Damit hat sich die Frage, ob es unhygienischer ist, dann auch gleich erledigt.

 

Im Netz kursieren ja viele verschiedene Anleitungen, wie man sich solche Tücher selber nähen kann. Das reicht von einfachen und einlagigen bis zu doppelt vernähten Tüchern, die dann als zweite Lage ein Moltontuch haben. Mich persönlich stört es ja nicht, wenn das Taschentuch nur einlagig ist.

 

Also...ich habe mir für heute vorgenommen, mal selber Taschentücher zu nähen.

 

Das habe ich gemacht...

 

 

Ich habe zwei verschiedene Arten probiert.

 

Methode 1

Ich habe mir ein altes Din-A-4-Blatt genommen und es gefaltet. Das war ein Blatt, was ich   ursprünglich für meine Osterbeutel nehmen wollte, wo aber dann die Größe nicht passte.     Es war also verknickt, aber zum wegschmeißen war es mir zu schade.

 

Ich habe es dann angezeichnet und zurechtgeschnitten. Den schmalen Streifen habe ich       dann geteilt und das kommt in meinen Zettelblock. Hier ist mein Motto "Bloß nichts wegwerfen, was ich noch verwenden kann." Und so kleine Zettelchen benötigt man ja doch mal öfter.

 

 

Als Stoff habe ich hier ein altes Herrenhemd recycelt. Das ist ein recht weicher Baumwollstoff (bügeln nicht vergessen smilie_op_045.gif ) gewesen und eignet sich also recht gut dafür.

 

 

Der nächste Schritt war das aufstecken auf den Stoff und das ausschneiden.

 

 

Bei  meinem ersten Taschentuch habe ich den fertig umgenähten Rand des Hemdes dran gelassen. 

 

 

Es wird sich zeigen, ob das eine gute Idee war. Das Taschentuch nähen ist jedenfalls nicht schwer gewesen und ich werde mir noch mehr nähen.

Was mir allerdings auffiel, war, dass sich die Ecken so nicht gut knicken ließen. Da schaute immer ein Zipfelchen raus und deshalb habe ich hier ein wenig beschnitten.

 

 

Und jetzt ließ sich das ganze auch gut abstecken und nähen.

 

 

Für dieses Taschentuch habe ich eine Nahtzugabe von 2 cm mit eingeplant und dann den Rand zweimal umgeknickt und dann genäht.

 

Das Ergebnis hatte die Größe von einem Kindertaschentuch. Hier mal ein Vergleich zu einem gekauften Damentaschentuch (was jetzt übrigens richtig zu Ehren kommt).

 

 

Dies Tuch habe ich mir schon vor über 30 Jahren mal gekauft, weil ich gerne eines wollte, wo ich Spitze anhäkeln konnte. Es gab sie damals fertig konfektioniert mit Lochrand zu kaufen und so musste ich mir dann nur noch das passende Garn zum Spitzen häkeln dazu suchen.

Ich fand die damals einfach nur schick und Anleitungen zum Spitze häkeln gab es damals ja schon in riesiger Auswahl.

Allerdings war das Material für das Taschentuch damals recht teuer und so ist es damals bei diesem einen geblieben, da ich mir von dem mickrigen Lehrlingslohn (295,- DM) nicht wirklich etwas leisten konnte.

 

Taschentuch war also fertig, aber ich fand es ziemlich klein. Deshalb habe ich mir noch eine Schablone aus einem Din-A-3-Blatt gefertigt und jetzt passt es - ohne Nahtzugabe.

 

Größenvergleich mit Schablone
Größenvergleich mit Schablone

 

Methode 2

 

Bei dieser Methode habe ich die Vorarbeit wie bei Methode 1 gemacht, da es die gleichen Arbeitsschritte waren...Schablone auflegen, feststecken und dann den Stoff zurechtschnei-den.

Aber dann habe ich den Saum zwei Mal umgesteckt, mit Reihgarn gesichert und dann das Ganze von Hand genäht.

Es ist etwas mehr Arbeit als wenn ich es mit der Maschine nähe. Aber der Taschentuchrand samt Ecken ist feiner. Zumal ich hier auch nicht die Ecken beschnippeln musste.

Gefällt mir echt besser. Auch wenn ich hier mehr Zeit einplanen muss.

 

Ich habe noch einmal Fotos gemacht, um die Unterschiede zu zeigen. Verglichen habe ich jeweils ein gekauftes und eins meiner selbstgenähten Taschentücher.

 

gekauftes und mit Maschine genähtes Tatu
gekauftes und mit Maschine genähtes Tatu
gekauftes und von Hand genähtes Tatu
gekauftes und von Hand genähtes Tatu

 

Das mit der Maschine nähen ist nicht ganz so toll, da der Rand breiter ist und die Ecken recht dick werden. Ich habe hier auch verschiedene Nähtechniken ausprobiert. Einmal einfach einen geraden Stich und dann den Zickzackstich (diese Methode wurde bei smarticular vorgestellt).

 

Von Hand genähte sind einfach feiner - am Rand und auch an den Ecken.

 

Mein Fazit 

 

Solche Taschentücher sind echt schnell genäht und sogar Nähanfänger dürften dies ohne Probleme hinbekommen. 

 

Man kann hierzu gut Stoffe von alten Hemden nehmen und spart sich somit den Neukauf. Und so langweilig wie die gekauften sehen sie auch nicht aus.

 

 

Hat was von cool und hat nicht jeder.