Herrenhemd repariert

Jetzt ist es wieder ordentlich...


 

Mein Mann ist jemand, der sehr gerne Hemden trägt und da er ja nun auch keine zwanzig mehr ist, sind seine Barthaare echt hart mittlerweile. 

Das zeigt sich nach kurzer Zeit immer an seinen Hemdkragen. Dort, wo er mit den Stoppeln dran langscheuert, ist der Kragen recht schnell durchgescheuert. 

 

 

Das sieht dann immer so usselig (= schäbig, ungepflegt) aus und das ist etwas, was mir nicht gefällt und was ich so ohne weiteres nicht mehr hinnehmen will.  Schließlich sind neue Hemden ja auch nicht ganz billig.

 

Mittlerweile bekomme ich etwas Übung im nähen und deshalb habe ich mich mal an einer Reparaturlösung versucht. Ist noch nicht perfekt, aber für´s erste Mal doch schon recht ordentlich geworden (schließlich bin ich ja Laie).

 

Ich wollte einen farblich passenden Stoff dafür verarbeiten. Den habe ich mir dann bei Siebenblau bestellt. klick  

 

 

Ich war ja gespannt, ob der Stoff hielt, was die Beschreibung versprach. Und ob Siebenblau tatsächlich plastikfrei liefert.

 

Die Lieferung kam komplett ohne Plastik und der Stoff war zum Schutz in Papier einge-schlagen. Das hat mir schonmal sehr gut gefallen.

 

Ich habe dann gleich eine sensorische Prüfung gemacht - also sehen, fühlen und riechen. Und so einen tollen Stoff habe ich vorher noch nie in der Hand gehabt. Er roch gut (was ich aus dem normalen Stoffladen nicht kannte) und fühlte sich sehr weich an. Und er ließ sich sehr gut verarbeiten. Und die Farbe ist einfach nur ein Traum (hoffentlich blutet sie beim waschen nicht so tüchtig aus).

 

Test bestanden und das wird nicht der letzte Stoff gewesen sein - auch wenn er teurer ist.

 

Also...was habe ich nun gemacht, um das Hemd zu reparieren?

 

Zuerst einmal habe ich den Kragen abgetrennt.

 

 

Meine erste Überlegung war ja, dass ich nur das ausgefranste Teil abtrennen wollte. Aber es hat leider diesmal nicht geklappt und deshalb habe ich das obere Teil komplett abgetrennt.

 

Bei fertig gekauften Hemden ist es ja so, dass man normalerweise dafür keinen Schnitt zur Hand hat und so musste ich mir ja überlegen, was ich machen könnte. Nachdem der Kragen aufgetrennt war (und somit aus zwei Teilen bestand)...

 

 

...konnte ich problemlos ein Schnittmuster für den Kragen erstellen.

 

Das war ja nicht schwer, da ich ja ein gut passendes Hemd zur Verfügung hatte. Ich musste es nur einfach mit einem Stift umzeichnen und später dann einfach eine Nahtzugabe mit einplanen.

 

Da fällt mir ein, dass ich so ja auch eigentlich einen kompletten Schnitt selber machen könnte. Vielleicht mache ich das später auch noch einmal.

 

Das schöne an dieser Art der Reparatur ist ja, dass ich schauen kann, wie die Profis es gemacht haben. Und das hilft mir als Anfängerin total.

 

So ein Kragen besteht aus drei Teilen - Vorderseite, Rückseite und Einlage für die Stabilität.

 

 

Diese Einlage hatte ich noch von meinen früheren Nähversuchen und deshalb kann ich gar nicht mal mehr sagen, was das jetzt für eine genau ist. Auf alle Fälle ist sie nicht elastisch und zum aufbügeln.

 

 

Soweit so gut...der nächste Schritt ist das absteppen und wenden des Kragens.

 

 

Na, der blaue Kragen macht jetzt schon was her. Zum Vergleich habe ich den mal mit dem Originalkragen fotografiert.

 

Aber jetzt weiter...ein wenig nähen ist ja noch angesagt, damit das Hemd wieder tragbar ist.

 

Ich habe mir, bevor ich die beiden Kragenteile wieder zuammengenäht habe, mit Schnei-derkreide eine Hilfsmarkierung aufgezeichnet. 

 

 

Das vereinfacht die ganze Angelegenheit etwas und so kann ich jetzt die letzten Schritte angehen.

 

Zuerst einmal die beiden Kragenteile wieder zusammennähen, reihen und absteppen...

 

 

...und schon ist das Hemd gerettet und kann wieder getragen werden.

 

Das gefällt mir sogar besser als mit dem Originalkragen.

 

Mein Fazit 

Das geht recht schnell und das bekommt auch ein Anfänger hin. Das war nicht das letzte Mal, dass ich ein Hemd so gerettet habe.

 

Nachtrag 12.06.2016 

Mittlerweile ist das reparierte Hemd schon wieder oft gewaschen und getragen worden. Der Stoff ist nicht ausgeblutet, fing aber leider nach kurzer Zeit an zu pillern. Schade, denn vom Griff und der Weichheit her gefällt mir der Stoff nämlich echt gut. 

Da muss ich dann mal schauen, ob ich bei dem Bio-Stoff bleibe oder nicht doch wieder auf konventionellen Stoff umsteige (der dann halt nicht Bio ist).